Sonntag, 2. August 2009

Seine Heiligkeit, die Tiere und meine Meinung

Heute war der letzte Tag der Vortragsreihe "die Kunst des Lebens" vom Dalai Lama. Eines seiner letzten Themen, dass er behandelte waren Tiere und Tierversuche. Er meinte man sollte Tierversuche nicht ganz verbieten, man solle aber nur bei höchster Notwendigkeit und mit anhaltendem Mitgefühl soweit gehen diese zu tolerieren.
Damit hat er auch eines der Themen angedeutet, dass mich am Buddhismus von Anfang an fasziniert hat; der Respekt allem gegenüber, nicht nur sich selbst gegenüber und dem was dem gleich/ähnlich kommt. Schon immer war es meine Überzeugung: "Der Mensch ist was Besonderes, aber nichts Besseres". Solange der Mensch noch den physikalischen Gesetzen untersteht und ein Produkt der Evolution ist, sowie jedes anderes Lebewesen auch, sollte er sich nicht für etwas Besseres oder Göttlicheres halten.
Der Mensch ist aber nun mal ein Mensch. Er hat sich von allen Lebewesen (der Erde) am meisten von Instinkten befreit und er ist unbestreitbar auf ein anderes "Level" des Lebensstils gewandert. Und so wie für ein Kaninchen, die Kaninchen dieser Welt die wichtigsten Lebewesen sind. So sind für den Menschen, die Menschen die Wichtigsten.
Neulich aber erst hörte ich von einem Mönch, den ich in Singapur traff und der uns in Deutschland besuchte: "Solange man sich als Mann, Frau, Buddhist, Christ Moslem, Mensch oder sonst was sieht, solange hat Mara (der Teufel) jemanden mit dem er reden kann". Wenn man nun also wirklich vom Herzen altruistisch und selbst-los geworden ist, so sollte man ja rein theoretisch gesehen, kein "besser oder schlechter" zwischen den Wesen sehen.
Dazu fällt mir ein gutes Beispiel von Richard David Precht ein. Solange wir nämlich kein Verhältnis zu etwas "Höherem" haben ist es für uns nämlich erst recht schwer nicht in Selbstliebe zu verfallen. Wenn nun aber beispielsweise Aliens mit der tausendfachen unserer Intelligenz auf unsere Erde kommen, ist das Verhältnis von uns zu ihnen kein Anderes als das von uns zu einem Laubfrosch. Sind die Aliens also ähnlich skrupellos wie wir würde nichts mehr zwischen Menschemassenfarmen/Menschenversuchen und der Realität stehen. Und wir würden nicht mehr von der Wahnvorstellung ergriffen sein, die höchsten Wesen des Universums zu sein.
Der Dalai Lama sagt außerdem, dass jedes Wesen glücklich sein will, nicht nur DU! Es steht also kein Unterschied in deinen Zielen und denen einer Mücke. Außerdem meint der Dalai Lama: "Hafte an nichts, was du nur in diesem Leben erlangen kannst". Und im nächsten Leben ist es nicht sicher erneut in einen menschlichen Körper zu schlüpfen (wenn man jetzt an Wiedergegurt glaubt).
Bist du aber Moslem oder ähnliches überlege dies: "Wenn du Allah liebst, so liebe auch seine Schöpfung, und auch das Meerschweinchen ist Teil der Schöpfung Gottes".

Also noch eine letzte Frage:" Was ist der Mensch"
Auch er ist doch etwas sich ständig Wandelndes und Vergängliches. Sieht man ihn in seinem Körper, so wird man ihn in einer Millionen Jahren nicht mehr sehen und man hätte ihn vor ein paar Millionen Jahren auch noch nicht gesehen. Sieht man ihm in seinem Geist, so wäre das doch tiefste Diskreminierung allen schweren geistlichen Behinderten gegenüber, oder nicht? Diese sind doch trotzdem Menschen. Und sowie der Körper, so ist auch der Geist vergänglich.



Verzeiht mir mein Menschheits-Geschwafel. Lasst doch bitte eure Kritik in den Kommentaren freien lauf ;-).

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