Samstag, 23. Oktober 2010

Antispeziesismus

Besser spät als nie... Ihr habt bestimmt gemerkt, dass Blog B(l)a. B(l)a. lange keine Neuigkeiten mehr zu bieten hatte. Als kleine Wiedergutmachung habe ich nun einen zweiten Blog mit einem neuen großen Schwerpunkt-Thema veröffentlicht - Antispeziesismus. Dort werden die nächsten Tage täglich neue Posts preisgegeben, an denen ich jetzt schon eine Weile gearbeitet habe.
Antispeziesismus ist ein Fachbegriff für den Dualismus zwischen Mensch und Tier bzw. zwischen verschiedenen Spezies. Er beschäftigt sich mit einem Konzept unserer Gesellschaft, welches ich schon immer für merkwürdig empfunden habe, und als ich nun vor einem knappen Jahr diese philosophische Linie entdeckt habe, dachte ich: "schreibste mal was drüber".
Hoffe das Ergebnis gefällt auch so Manchem. Viel Spaß.

Hier der Link:
http://antispezi.blogspot.com/

...oder auch rechts oben in der Ecke dieses Blogs.

Sonntag, 20. Juni 2010

Dieser Bildschirm, die Vergänglichkeit und "ICH"

Man nennt sich "ich" und denkt man ist eine Insel im Universum. Allerdings steh "ich" ständig in Interaktion mit ihm. Gucke ich also beispielsweise gerade auf meinen Computerbildschirm so denke ich, er wäre außerhalb von mir und "ich" als Insel (als Subjekt) betrachte ihn als Objekt und wir sind somit getrennt. Was ich aber vergesse ist, wenn der Bildschirm nicht da wäre, oder nicht genauso vor mir stände wie er es gerade tut, so würde ich ihn auch anders wahrnehmen, ich würde andere Eindrücke von ihm bekommen und wenn er auch nur einen Centimeter weiter rechts stehen würde, so würde ich meinen Kopf anders neigen und von da an würde mein gesamtes Leben (wenn vil. auch nur minimal) anders verlaufen, da jeder einzelne Moment in dem ich lebe bestimmend für mich und das ganze Universum ist. Und die Person die ich in ein oder zwei Jahren "Ich" nenne wäre nicht die Selbe wie die Person die auf diesen (vor mir stehenden) Bildschirm geguckt hätte, welcher einen Centimeter weiter rechts gestanden hätte. Was heißt, dass mein Computerbildschirm ein Teil von mir geworden ist, genau in dem diesem Moment, und wie er es schon immer gewesen ist.
...Und doch... eigentlich ist gar nichts vergänglich, sondern alles ist lediglich im ständigen Wandel. Nichts verschwindet einfach so, sondern es bleibt und ändert nur seine Form. Jede Person basiert also auf der entsprechenden Person, die man kennen gelernt hat, wenngleich sie in jedem neuen Moment mit dem Lauf der Dinge fließt und somit für keinen Augenblick seperat bleibt. Jeder Augenblick bringt neues, was automatisch heißt: In jedem Augenblick ist man selbst etwas neues.
Ich glaube das nennt man im Buddhismus Vergänglichkeit.

Samstag, 29. Mai 2010

Magie von Muskeln

Seitdem ich die letzten zwei Monate nun mehrmals die Woche ins Fitnesstudion gedackelt bin, was anfangs mehr intuitiv begründet war, bin ich nach ein wenig Nachgrübeln und ersten, wenn auch kleinstmöglichen, Erfolgen auf drei Gründe gestoßen warum sich so manch Individuum für so ein paar Auswölbungen abrackert.
Grund Nummer eins ist der wahrscheinlich offensichtlichste: Das gesunde Aussehen eines durchtrainierten Körpers und seine positive Wirkung auf Mitmenschen wird wegen dem Streben nach Respekt und Zuneigung verfolgt. Bei Übertreibungen leidet dann jedoch eventuell nicht nur das gesunde Ausshehen sondern auch die Gesnundheit an sich.
Der dann schon ein wenig nebensächlichere zweite Grund zum Muskelaufbau ist die Freiheit die man verwirklichen kann wenn man ein bisschen weniger von Schwerkraft und Co. abhängig ist, und welche in diesem Blog schon mehrfach unter dem Stichwort "körperliche Freiheit" genannt wurde. Allerdings ist auch hier eine zu große Masse an Muskeln zumindest für eine optimale Körperbeherrschung eher kontrabroduktiv.
Doch Grund Nummer drei ist der sicherlich unterschwelligste, denn wie ich durchaus bemerkt habe ist der Eindruck von Macht, die man sich bei steigender Muskelmasse zuspricht auch ein wesentliches Ziel so manch Bodybuilders. Und hierbei kennt die Masse eigentlich kein Maximum. Denn die Masse an Fleisch, die man durch einen einzigen Willensimpuls zu bewegen vermag, steigt und steigt logischerweise mit zunehmender Eigenmasse. Und dieses Gefühl denke ich mir mal könnte unter Umständen etwas zu Hochmut verleiten und zu psychischer Abhängigkeit von den eigenen Muskeln führen.

Doch wie ein Mönch, der sich nicht um seine Arme sondern um seinen Geist kümmert, nunmal frei ist, sollte auch ein Bodybuilder frei sein. So wie es auch noch Grund eins und zwei des Bodybuilding zum Ziel hatte. Was ich damit sagen will: auch in der Muckibude gilt: "Übertreibungen schießen über das Ziel hinaus. Der mittlere Weg ist der Empfehlenswertere."

Dienstag, 20. April 2010

Die Kunst des Lotto-Spielens

Die Wahrscheinlichkeit im Lotto den maximalen Jackpot zu knacken liegt bei ca. 1 zu 140.000.000. Doch fast genauso interessant, wie der Gewinn, kann auch das Spiel an sich sein. Denn so wenig, wie man sein Glück (engl. luck) beeinflussen kann soviel ist trotzdem die potenzielle Gewinnsumme beeinflussbar.
Führende Lotto/Tipp-Gemeinschaften machen sich zu Nutze, dass der Mensch zumeist nach bewussten oder unbewussten Mustern seinen Lottoschein bekreuzt. Visuelle Muster, oder häufig auftretende persönliche Zahlen (wie z.B. Geburtsdaten etc.) werden also um einiges öfters gewählt als "willkürliche" Zahlenfolgen und werfen somit geringere Einzelgewinne ab. Doch auch Menschen die sich dessen bewusst sind tippen meist nach Mustern, dessen sie sich mehr oder weniger gar nicht bewusst sind.
Alte Lottoscheine von mir oder meinem Bruder zum Beispiel, wie mir neulich mal aufgefallen ist, ähneln sich teilweise frapide. Der Abstand zwischen den einzelnen Zahlen ist immer relativ ähnlich und untereinander/nebeneinader geschrieben fällt erst recht auf wie sich die ersten, zweiten... sechsten Zahlen sehr häufig in einem jeweilig bestimmten Spannungsfeld ansiedeln, in dessen Fenster fortwährend die selben Zahlen auftauchen. Von außen wirken die Zahlen wie frei und willkürlich beschlossen, aber genauer hingeguckt, haben wir nur nach einseitigen Mustern gehandelt, welche mit Sicherheit nicht nur unser Tippverhalten sondern auch das von vielen anderen Lottospielern beeinflussen. Die meisten Menschen wollen ihren Lottoschein also möglichst breitflächig ausgefüllt haben, vermeiden somit auch mal leicht symmetrisch wirkende Zahlen-Paare/Trios und landen somit wieder bei öfters benutzten Nummernfolgen. Folglich sind auch unsere Gewinnsummen im gegebenen Falle (drei richtige etc.) nur eher spärlich ausgefallen.
Nachdem ich das bemerkt hatte, erinnerte ich mich an eine Übung von der ich mal gelesen habe (... ich meine sie kommt aus dem Bereich des Zen/Chan-Buddhismus...), in der man sich vor ein leeres Blatt Papier setzt und mit einem Pinsel versucht aus freiem Geiste heraus Punkte auf das Blatt zu setzen, ohne sich von den bereits platzierten Punkten beeinflussen zu lassen. Rein theoretisch ist bei dieser Übung also auch kein übereinander gesetzter Punkt ausgeschlossen oder eine Linie aus Punkten, auch wenn sie ohne die Absicht ein solches "Muster" zu kreieren entstanden sein sollten. Immer wieder neu entscheiden was als nächstes zu tun ist und eigene Verhaltensmuster erkennen und zu formen, das ist unter anderem eine der Früchte, die diese Übung mit sich trägt. Auf die gleiche Art und Weise lässt sich also auch ein Lottoschein präparieren, wobei man hier natürlich trotzdem auf die vorgegebenen Kästchen eingehen sollten um einen sinnvollen Lotto-Tipp abgeben zu können.
So trifft man bei mehreren Versuchen auch eine größere Zahlenbreitweite und ist nicht von "vordefinierten" Konstruktionen abhängig, und geistige Arbeit, wenn nicht sogar Ansätze von Meditationsphasen werden so selbst im Alltag mehr und mehr praktiziert; allein durch die Kunst des Lotto-Spielens.

Freitag, 26. März 2010

Romantisches Gedicht

VORSICHT, etwas kitschig!!!


Ein Traum

Nun sehe was kein andrer sieht
und höre ganz mein eignes Lied.
Dies Wolkenbett ist jedem fremd
nur ich bins der es wirklich kennt!

Hier bei mir da find ich dich.
Recht seh ich dich von dem Himmel her,
auf Erden wandernd kreuz und quer.
Die Frage bleibt: Wie träumst du mich?

Sonntag, 7. März 2010

Dukkha

Warum sollten wir unglücklich sein? Wenn wir doch alle zum Glück hinstreben, warum erreichen es dann nicht alle? Warum gab uns "Mutter Natur" den physischen Schmerz um uns auf etwas hinzuweisen, dass unseren Körper schädigt, und nicht einfach einen neutralen Informationsimpuls? Warum gibt es die Eifersucht, wenn wir doch alle ohne sie glücklicher Leben könnten und warum verspüren wir Herzschmerz, wenn uns ein geliebtes Wesen verlässt, obwohl es doch selbst gewollt hätte, dass es uns gut geht?

Es ist doch das Optimum - das Glück selbst -, dass nach einem Pessimum (nach Leid)verlangt. Ohne das eine ist das andere nicht. Wären wir alle glücklich, so gäb es kein Glück mehr, da wir nicht das kennen würden, was es wert macht Glück zu verspüren.

Daher lehrte Buddha sowohl das Streben nach Glück als auch die Flucht vor dem Leid hinter sich zu lassen, um so zu erkennen wie die Dinge wirklich sind und aus dem "Kreislauf" des Dukkha - dem Samsara - auszutreten.

Eines ist dabei sehr wichtig im Buddhismus zu beachten. Denn wie mir nun schon sehr oft von verschiedenen Buddhisten erklärt wurde, ist Dukkha keinesfalls, wie in vielen deutschen Übersetzungen üblich, mit "Leid" zu übersetzen, sondern es wird mit diesem Wort vielmehr das Wechselspiel zwischen zwischen Leid und Glück beschrieben, welches für den Erleuchteten als ungenügend gilt. Der Satz Buddhas: "Leben ist Leiden", sollte also auch im deutschen besser als "Leben ist Dukkha" beibehalten und übersetzt werden. Wie könnte Buddha denn auch etwas anderes behaupten, als dass das Leben nicht auch aus Glück und Freude besteht, als dass das Leben Leben ist, so wie wir es fast tagtäglich erfahren können?

Um zum Abschluss nun aber keinen Dualismus zwischen Samsara und Nicht-Samsara (Nirvana) zu erzeugen, sagt insbesondere die Mahayana (-Nagarjuna) Lehre:
"Es gibt keinerlei Unterschied zwischen Samsara und Nirvana. Es gibt keinerlei Unterschied zwischen Nirvana und Samsara." (25, 20)
"Der Höchstpunkt des Nirvana ist auch der Höchstpunkt des Samsara. Zwischen den beiden gibt es nicht das mindeste" (25, 20)
Denn so wie Leid und Glück einander verhalten, braucht auch Samsara das Nirvana.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Gott in allem

Gehen wir einmal davon aus, dass Gott die Erde erschaffen hat, so wie es zumeist die monotheistischen Religionen erzählen. Gott ist also die Wurzel allem Daseins, oder etwas wissenschaftlicher ausgedrückt, die Ursache des Urknalls. bzw sogar von dem was vor dem Urknall existiert haben könnte. Der absolute Anfang, wobei man sich an dieser Stelle natürlich fragen kann, ob es nicht selbst für den Anfang eine Ursache geben muss; das sei hier aber mal dahingestellt.
Fakt ist nun, dass jedes Phänomen einer Ursache bedarf um existieren zu können. Sei das jetzt, auf Sie persönlich bezogen, Ihre Nahrung, Ihre Eltern oder der Boden/Stuhl auf dem Sie gerade stehen/sitzen. Ohne genau diesen Boden/Stuhl könnten Sie nicht genauso existieren, wie Sie es gerade tun - Sie würden fallen oder zumindest anders sitzen/stehen. Ohne genau die Eltern gehabt zu haben, welche die Ihren sind, wären Sie nicht exakt das, was Sie heute "Ich" nennen - logisch.
Eine Ursache ist aber im gleichen Maße auch von seiner Wirkung abhängig. Ihre Eltern hätten also nicht so existieren können wie sie es getan haben, ohne dass Sie als Wirkung aus dieser Existenz hervorgegangen wären - auch logisch, oder?
Für Gott als vollkommener Beginn des Universums muss also das gleiche gelten. Er hätte nicht das sein können was er war/ist, ohne dass es den Computerbildschirm, den Sie gerade betrachten gäbe. Das was wir in diesem Fall also Gott nennen, was immer das auch sein mag, steht ganau vor ihnen und umgibt Sie.
So gesehen sollte selbst der am fanatischst praktizierte Monotheismus, zu einer göttlichen Wertschätzung, allem gegenüber führen. Wie gesagt: eigentlich sollte er das.

Dienstag, 9. Februar 2010

Fo-Guang-Shan Studiengruppe bei der Meisterin

Die Studiengruppe des Fo-Guang-Shan Tempels in Frankfurt besteht schon seit einigen Jahren. Sie war und ist schon immer für jeden frei zugänglich gewesen, der sich für den Buddhismus allgemein interessiert hat. Seit drei Wochen nun, bietet sich für uns und allen anderen Interessierten die Gelegenheit direkt bei der im Tempel ansässigen Nonne, auch "die Meisterin" genannt, etwas über den Buddhismus und speziell über seine Laufbahn in China und Taiwan zu erfahren.
Gleich nach der Meditationsstunde, welche sowohl Geh-Meditation in zwei verschiedenen Varianten als auch die klassische Sitzmeditation (vergleichbar mit Vipassana)wie auch eine traditionelle Erzählung beinhaltet, tritt die Studiengruppe unter der derzeitigen Leitung der Meisterin am großen Tisch in der Einangshalle beisammen um mehr über diverse buddhistische Themenbereiche zu lernen. In den ersten drei Diskussionsrunden der vergangenen drei Wochen, war dabei die Wurzel des Buddhismus (Indien und Gautama Buddha) vorherrschendes Hauptthema. Wir erfuhren Altbekanntes über die damaligen indischen Gegebenheiten zum vertiefen, aber natürlich auch einiges neues, was zu besserem Verständnis der buddhistischen Urprungs-Umgebung führte.
Wer also schon immer einmal tiefer in spezifische Aspekte des Buddhismus eindringen wollte, vor allem natürlich in die chinesischen Traditionen und eine günstige Gelegenheit zum Besuch des Fo-Guang-Shan Tempels aufweisen kann, sei an dieser Stelle herzlich eingeladen an dem teilzuhaben, was uns die Meisterin weiterzugeben hat. Genauso freuen auch wir uns auf einen tieferen Einstieg in die Fo-Guang-Shan spezifischen Strukturen.

Fo-Guang-Shan Tempel:
Hanauer Landstr. 13
D - 60314 Frankfurt a.M.
Meditation: Mi. 19 - 20 Uhr
Studiengruppe: 20 - ca. 21:30 Uhr

Donnerstag, 28. Januar 2010

Breakdance

So viel Text in letzter Zeit.
Höchste Zeit mal wieder was fürs Staunen zu tun.
Viel Spaß dabei^^.



Mittwoch, 27. Januar 2010

Natur und Grenzen?

Kunst, Chemie, Mechanik und sogar der Mensch selbst, werden oft als etwas angesehen, was mit der Natur herzlich wenig zu tun hat. Ein Atomkraftwerk beispielsweise ist zumeist Sinnbild für das Gegenstück der Natur. Komplett "künstlich geschaffen", von Menschenhand kreiert, ist der Betong des Energieprotzes, hauptsächlich bestehend aus Kalkstein, Eisenerz, Sand, Ton, Gesteinskörnung, Kies und/oder Splitt, plötzlich durch die Zusammenführung des Menschen dieser vielen, wenn auch von Grund auf natürlichen Faktoren, kein Produkt der Natur mehr sondern eines des Menschen. Die Nutzung verschiedener natürlicher Faktoren, z.B. von der Spinne, welche als Produkt ein einmalig beschaffenes Spinnennetz hervorbringt, gilt dahingegen nichtdestotrotz als natürlicher Prozess. Die Natur selbst formt und wandelt. Der Mensch ist auch ein solches Ergebnis aus kausalen und natürlichen Prozessen und wird sich davon niemals lösen können. Mit ihm "entstand" nichts göttlicheres, als das aus dem er selbst erwuchs. Jede menschliche Metropole ist nicht Gegenstück zur Natur, die sie umgibt. Sie ist Teil von ihr, sie selbst ist Natur - der Mensch ist Natur.
An dieser Stelle sollten wir uns fragen, was ein solches Atomkraftwerk für einen Sinn hat, wenn es auf kurz oder lang nur dazu führt, seine Umgebung zu verletzen. So wie ein Pilz, wenn er die Bäume ernsthaft schädigen würde, die ihn ernähren, nicht lange überleben könnte, da er gegen das Lebenselexier seiner Wurzel (Mykorrhiza) strebt, so kann auch das Atomkraftwerk nicht lange bestehen bleiben, wenn es das Lebenselexier seiner Ursache (Mensch) schädigt. Die Natur strebt von Grund auf nach Harmonie und mit so manch menschlicher "Erfindung" sind wir in dieser Hinsicht um einige Rückschläge reicher geworden. Unsere natürlichen Selbstheilungskräfte (Wertschätzung, Liebe, Umweltbewusstsein, Erkenntnis...) sollten daher so langsam intensiviert werden. Andernfalls ziehen wir uns selbst die Erde unter den Füßen weg.

Freitag, 22. Januar 2010

Das Zentrum des Universums

Es wurde gefunden - das Zentrum des Universums! Den Punkt auf den alle Vorgänge unserer Welt, von Raum und Zeit, hinauslaufen und von dem sie alle wieder ausgehen. Dieser Punkt in dem unsere gesamte Vergangenheit zur Gegenwart zerfließt und welcher unsere gesamte Zukunft zu formen vermag. Es ist der Punkt ohne den wir alle nicht so existieren würden, wie es unsere Gegenwart gebietet. Er ist unendlich klein, und in seiner Existenz doch unendlich groß, vollkommen an Leerheit und doch bis zum Absoluten gefüllt mit Universum - mit Geist und Materie. Und das beste von allem ist: er ist hier >|.|< im Zentrum dieses Punktes.

...Doch was ist das? Ein "neuer" Punkt, dem ersten dennoch nicht verschieden, ist hier und jetzt >|.|<, in seiner Volkommenheit nicht minderer, als das bekannte Zentrum. Und damit nicht genug! Der Punkt, welcher diesem noch am nächsten steht - direkt "daneben", scheint wie infiziert von Perfektion und Absolutem. Die Eigenschaft des einen entspricht exakt dem nächsten. Seine Göttlichkeit kennt keine Grenzen, so wie die Göttlichkeit der Nachbarn keine kennen. Die Zentren bilden Körper - die Körper bilden Universum.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Hermann Hesse Zitat

In dem Buch "Siddhartha" von Herrmann Hesse schreibt er an einer Stelle, an dessen genauen Zusammenhang ich mich nicht mehr erinnern kann, folgende Zeilen: "Von jeder Wahrheit ist das Gegenteil ebenso wahr! Nämlich so: eine Wahrheit läßt sich immer nur aussprechen und in Worte hüllen, wenn sie einseitig ist. Einseitig ist alles, was mit Gedanken gedacht und mit Worten gesagt werden kann, alles einseitig, alles halb, alles entbehrt der Ganzheit, des Runden, der Einheit. Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig."
Ich habe eine ganze Zeit lang vor allem über den ersten Satz dieser Behauptung nachgedacht, und bin überraschender Weise mit meiner Begründung dazu der des Autors sehr nahe gekommen. Denn es ist nunmal so, dass "Wahrheiten" wie die des Buddha oder auch die von Epikur vor allem auf dem Verständnis eines "mittlerem Weges" basieren. Da wir hierbei allerdings keine Extreme vorfinden können und somit das entsprechende Gegenteil unmöglich in eine andere "Richtung" verlaufen kann, ist es nur logisch, dass der Wahrheitsgehalt der "einen Seite" durchaus mit dem der "anderen" identisch ist. Ein auf Worten basierender Satz, der zwangsläufig in ein Gegenteil umformbar ist, aber auf einem Sinngehalt exakt zwischen den beiden Extremen aufbaut, kann also nich falscher sein als sein ihm scheinbar gegenläufiges Pendant.
Als Beispiel hierfür ist gleichmal dieses hier zu nennen:
"Alles ist vergänglich", ist ein, vor allem für uns Buddhisten, selbstverständliches Verständnis der Wirklichkeit. "Alles bleibt", scheint demgegenüber unvereinbar!? Nicht aber wenn man sich bewusst wird, dass das Bleiben Voraussetzung für den Wandel ist, und umgekehrt. Nimmt man also eine atomare wenn nicht gar subatomare Sichtweise ein, so befinden sich zwar alle Atome sich immer wieder wandelnd in jeweils anderen Verbindungen an anderen zeitlichen und räumlichen Informationen, doch die einzelnen zusammengesetzten Faktoren des Atoms können niemals verschwinden, denn wie wir aus der Physik wissen bleibt die Energie und die Masse innerhalb eines geschlossenen Systems immer gleich. Das Vergehen und das Bleiben bedingen sich deshalb auch aus diesem Blickwinkel gesehen.
Genauso kann man sich im Buddhismus auch über die Leerheit bewusst werden, indem wir versuchen uns die Unendlichkeit des Raumes und der Zeit zu vergegenwärtigen, oder indem wir versuchen das Universum unendlichfach in seine zusammengesetzten Bestandteile zu zerkleinern, ohne dabei jemals auf einen wahrhaft existierenden Kern zu stoßen.

Im Grunde genommen verhält es sich mit diesen Worten & Sätzen und ihren Gegenteilen wie mit all solchen Haarspaltereien genauso wie Ayya Khema mal sagte: "Worte sind wie die Finger, die auf den Mond zeigen. Der Mond selber sind sie aber nicht". Die Wahrheit selber, ist also nicht die Worte, welche uns sie zu verstehen suchen, sondern wir die sie finden.

Montag, 4. Januar 2010

European Buddhist Youth Festival 2009

Vom 27.12.2009 bis zum 01.01.2010 fand das "Buddhist Youth Festival 2009", der Shambhala-Tradition, im Schloss Heinsheim bei Bad Rappenau statt. Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren aus ganz Europa, aber auch aus Ländern wie Brasilien oder den USA, fanden sich hier unter einem gemeinsamen Interessensgebiet zusammen: Buddhismus. Nicht jeder war Buddhist, doch das Interesse war selbstverständlich bei jedem anzutreffen. Und obwohl auf der Veranstaltung groß "Shambhala" drauf stand waren spezifische Traditionen während des Programms kaum zu erkennen. Dafür sorgte allein schon die bunte Mischung an Jugendlichen, unter denen die Wenigsten speziell der Shambhala Tradition angehörten.
Das Programm des "Events" an sich war sehr sehr fassettenreich. In sogenannten "Workshops", konnte man zwischen verschiedenen japanischen Künsten bzw. Meditationsangeboten (wie Ikebana, Kalligraphie, allgemeiner Meditationspraxis, etc.) wählen und diese über mehrere Tage hinweg praktizieren. Weiterhin gab es Dharmatalks mit diesmal eben doch ausschließlich Shambhala-Vertretern (jedoch über grundlegende Themen wie dem historischen Buddha, der Meditationspraxis und alltäglichen Fragen), und immer wieder gemeinschaftliche Meditation.
Für mich perönlich war es echt fantastisch zu erfahren wie friedvoll man doch so schnell und mit so vielen Menschen zusammentreten kann und einfach nur eine tolle Zeit erlebt.
Aufgrund des buddhistischen Hausherrn des Hotel-Schlosses und Förderprogrammen, wie dem der DBU, waren die Preise für dieses Event darüberhinaus durchaus akzeptabel, was für die Qualität der Unterkunft genauso gilt. Ihr merkt schon, hier wird ein wenig Werbung für nächstes Jahr (um die gleiche Zeit) gemacht, doch ich denke dieses "Festival" hat sie redlich verdient.

 
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