Mittwoch, 30. Mai 2012

Mitgefühl

...vor allem im Mahayana-Buddhismus ein beflügeltes Wort. Ich denke es handelt sich hierbei nicht nur um ein schönes Gefühl und um eine wertvolle Lebenseinstellung sondern auch um eine Art achten Sinn. Ein Sinn den wir zwar intuitiv nutzen, den es aber auch bewusst zu trainieren gilt, sowie es möglichst alle Sinne zu trainieren gilt, um Harmonie ins Leben zu bringen. Ein Sinn, der es der Wahrnehmung ermöglicht über die Grenzen des eigenen Körpers hinweg zu wirken. Ein Sinn der so wichtig ist wie das Sehen und das Tasten, welche uns vor Disharmonie, vor Verletzungen bewahren; somit vor Schmerz und Leid. Das ist so weil man ohne Mitgefühl unempfänglich ist für den absoluten Großteil von Belangen im Universum; die Belange der Anderen. Ohne Mitgefühl kehrt Dukkha ins Gefüge der unausweichlichen Gemeinschaft unserer Welt ein. Die emotional erkaltete Egoismus ist somit eine weitaus dramatischere Behinderung als Blindheit oder Taubheit.

Sonntag, 6. Mai 2012

Affenköpfe

Wir denken aus dem Kopf eines Affen namens Homo Sapiens (Sapiens). Im Feuer sieht dieser Macht und Möglichkeiten. Im Wasser erkennt er Durst und Abenteuer. In Luft durchfährt ihn Atem und Bewegung. Auf Erde weiß er zu leben. In Bäumen findet er Holz und Stand. Am Tier erfährt er Freund und Feind. Und im Artgenossen Mensch schließlich bündelt er seine Leidenschaften, die zu ihm gehören, wie die Welt, die zu ihm gehört, bis er ihr er ihr angehört.
Speziell für den Papalagi (nach Erich Scheurmann) gilt: der Papalagi versteht unter ganz bestimmten bunten Papierscheinen etwas sehr wertvolles: Geld. In großen, zumeist sorgsam ausgehöhlten Steinblöcken meint er Häuser zu erkennen. Er zieht Nutzen aus Produkten, die er einmal produzierte, nunmehr jedoch von Produkten produziert werden, die er einmal produzierte. Er weiß genau was anzufangen ist mit sterilen Substanzen, welche er benennt mit Namen wie: Eisen, Silikon, Zement, Glas, Nylon, Klebstoff, Kaugummi und Coca-Cola. Und aus Strichanordnungen kann er Gedanken lesen.
Und Gedanken sind es, die Welten bewirken; die je eigene Welt eines Jeden, gedacht aus einem Kopf, die ihn beschäftigt, bis sie zu ihm gehört, bis er ihr angehört. Und auf die Frage: "Ist diese Welt gut, ist jene Welt schlecht?", kann nur "neti neti" (nicht dies, nicht das) folgen.
 
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