Sonntag, 20. Juni 2010

Dieser Bildschirm, die Vergänglichkeit und "ICH"

Man nennt sich "ich" und denkt man ist eine Insel im Universum. Allerdings steh "ich" ständig in Interaktion mit ihm. Gucke ich also beispielsweise gerade auf meinen Computerbildschirm so denke ich, er wäre außerhalb von mir und "ich" als Insel (als Subjekt) betrachte ihn als Objekt und wir sind somit getrennt. Was ich aber vergesse ist, wenn der Bildschirm nicht da wäre, oder nicht genauso vor mir stände wie er es gerade tut, so würde ich ihn auch anders wahrnehmen, ich würde andere Eindrücke von ihm bekommen und wenn er auch nur einen Centimeter weiter rechts stehen würde, so würde ich meinen Kopf anders neigen und von da an würde mein gesamtes Leben (wenn vil. auch nur minimal) anders verlaufen, da jeder einzelne Moment in dem ich lebe bestimmend für mich und das ganze Universum ist. Und die Person die ich in ein oder zwei Jahren "Ich" nenne wäre nicht die Selbe wie die Person die auf diesen (vor mir stehenden) Bildschirm geguckt hätte, welcher einen Centimeter weiter rechts gestanden hätte. Was heißt, dass mein Computerbildschirm ein Teil von mir geworden ist, genau in dem diesem Moment, und wie er es schon immer gewesen ist.
...Und doch... eigentlich ist gar nichts vergänglich, sondern alles ist lediglich im ständigen Wandel. Nichts verschwindet einfach so, sondern es bleibt und ändert nur seine Form. Jede Person basiert also auf der entsprechenden Person, die man kennen gelernt hat, wenngleich sie in jedem neuen Moment mit dem Lauf der Dinge fließt und somit für keinen Augenblick seperat bleibt. Jeder Augenblick bringt neues, was automatisch heißt: In jedem Augenblick ist man selbst etwas neues.
Ich glaube das nennt man im Buddhismus Vergänglichkeit.
 
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