Samstag, 2. Juni 2012

Huber

Huber nannte man Bauern, die eine ganze Hube (niederdeutsch Hufe) Ackerland als Grundbesitz besaßen. Der Name geht zurück auf die oberdeutsche Bezeichnung für Hufner. - [so übernommen aus Wikipedia]
Soviel zu dem eigentlichen Sinn des Wortes. Doch nach nicht mehr ganz  nachvollziehbaren Entwicklungen, hat sich in unserem Jahrgang eine neue Bedeutung des Wortes durchgesetzt. Hubern bedeutet hier soviel wie: Textproduktion nur um Text zu produzieren (im weiteren Sinne Ausführung geforderter Aktion ohne darin für sich tieferen Sinn zu erkennen). Also schriftliche oder mündliche Textproduktion ohne selbst inhaltlich von den eigenen Erzeugnissen überzeugt zu sein, primär der Befriedigung äußerer Aufforderrungen ausgerichtet. Konkret heißt das zur geforderten Aufgabe nichtssagende oder sinnentleerte Worte aus der Luft zu greifen, oder gleich nach Vorlagen abzukupfern, um Satzkonstruktionen bzw. Phrasen zu produzieren, die bei geschicktem Gebrauch nach außen hin sogar der Forderung zufriedenstellend entsprechen können, im Auge des Produzenten aber nicht über den Status der unbefriedigenden Pflichterfüllung hinausgehen.
Ein Beispiel: Im Religionsunterricht wird ein Schüler gefragt was Gott für ihn bedeutet. Der Schüler ist nicht sonderlich gläubig, aber er weiß um die Erwartungen seiner sehr gläubigen Religionslehrerin. Also bündelt er einfach große Worte, die er schon häufiger im Kontext mit Gott gehört hat, zu einem Sammelsurium schmeichelnder Eigenschaften: "In Gott wandelt sich die unendliche Liebe seiner Schöpfung zu einem hoffnungsbringenden großen Ganzen, geboren aus gütiger Barmherzigkeit und glanzvoller, unübertrefflicher Würde, welches uns schützt und welches uns begleitet auf steinigen Pfaden". Wahrscheinlich ist die Lehrein entzückt, und so mancher würde dem Gesagten vielleicht sogar aus eigener Überzeugung zustimmen, doch wer den Schüler kennt, durchschaut seine smarte Huberei.
Ich selbst glaube durch das Wort Hubern eine wichtige Nische im deutschen Vokabular geschlossen zu haben, dessen Verwendung in vielen Lebenslagen möglich ist; vor allem beim Verfolgen politischer Debatten ;-)

Mittwoch, 30. Mai 2012

Mitgefühl

...vor allem im Mahayana-Buddhismus ein beflügeltes Wort. Ich denke es handelt sich hierbei nicht nur um ein schönes Gefühl und um eine wertvolle Lebenseinstellung sondern auch um eine Art achten Sinn. Ein Sinn den wir zwar intuitiv nutzen, den es aber auch bewusst zu trainieren gilt, sowie es möglichst alle Sinne zu trainieren gilt, um Harmonie ins Leben zu bringen. Ein Sinn, der es der Wahrnehmung ermöglicht über die Grenzen des eigenen Körpers hinweg zu wirken. Ein Sinn der so wichtig ist wie das Sehen und das Tasten, welche uns vor Disharmonie, vor Verletzungen bewahren; somit vor Schmerz und Leid. Das ist so weil man ohne Mitgefühl unempfänglich ist für den absoluten Großteil von Belangen im Universum; die Belange der Anderen. Ohne Mitgefühl kehrt Dukkha ins Gefüge der unausweichlichen Gemeinschaft unserer Welt ein. Die emotional erkaltete Egoismus ist somit eine weitaus dramatischere Behinderung als Blindheit oder Taubheit.

Sonntag, 6. Mai 2012

Affenköpfe

Wir denken aus dem Kopf eines Affen namens Homo Sapiens (Sapiens). Im Feuer sieht dieser Macht und Möglichkeiten. Im Wasser erkennt er Durst und Abenteuer. In Luft durchfährt ihn Atem und Bewegung. Auf Erde weiß er zu leben. In Bäumen findet er Holz und Stand. Am Tier erfährt er Freund und Feind. Und im Artgenossen Mensch schließlich bündelt er seine Leidenschaften, die zu ihm gehören, wie die Welt, die zu ihm gehört, bis er ihr er ihr angehört.
Speziell für den Papalagi (nach Erich Scheurmann) gilt: der Papalagi versteht unter ganz bestimmten bunten Papierscheinen etwas sehr wertvolles: Geld. In großen, zumeist sorgsam ausgehöhlten Steinblöcken meint er Häuser zu erkennen. Er zieht Nutzen aus Produkten, die er einmal produzierte, nunmehr jedoch von Produkten produziert werden, die er einmal produzierte. Er weiß genau was anzufangen ist mit sterilen Substanzen, welche er benennt mit Namen wie: Eisen, Silikon, Zement, Glas, Nylon, Klebstoff, Kaugummi und Coca-Cola. Und aus Strichanordnungen kann er Gedanken lesen.
Und Gedanken sind es, die Welten bewirken; die je eigene Welt eines Jeden, gedacht aus einem Kopf, die ihn beschäftigt, bis sie zu ihm gehört, bis er ihr angehört. Und auf die Frage: "Ist diese Welt gut, ist jene Welt schlecht?", kann nur "neti neti" (nicht dies, nicht das) folgen.

Mittwoch, 18. April 2012

Instinkte

Der Mensch steht nicht mehr unter dessen Fuchtel. Höchstens einzelne, unter der Prämisse "Ur-Instinkte" gehandhabte Verhaltensmuster wagen es noch einen unterschwelligen Einfluss auf unser Alltagsleben zu nehmen. So die weitläufige Selbstwahrnehmung. Und auch wenn die Verhaltenspsychologie sich erdreistet diesen menschlichen Ur-Instinkten einen größeren Anteil am Willensbildungsprozess zuzuschreiben, als wir ihn reflexiv ausloten können, würden wohl nur wenige Menschen von sich behaupten großteils instinktgesteuert zu agieren. Subjektive Erfahrungen stehen den Ergebnissen aus Studien, wie dem Libet-Experiment, widerstreitend gegenüber.
Ganz anders verhält es sich da mit den objektiven Erfahrungen am Tier. Hier scheut man sich nicht die Muster, die sich im Verhalten des Tieres abzeichnen für voll zu nehmen und zu behaupten das Tier wüsste nicht was es tue. Das bemitleidenswerte Geschöpfchen befolge, so bekommt man den Eindruck bei der Verfolgung der meisten Diskussionsrunden zum Thema (zwischen Menschen), bloß Befehle, welche die Natur via prädestiniertem Gehirnströmen ihm aufträgt. Doch althergebrachte Muster zeichnen wir alle im Leben, und ich halte es für einen Denkfehler einen essentiellen Unterschied zwischen menschlichen und tierischen Instinkten zu beanspruchen.

Mittwoch, 14. März 2012

Yen/Yan-Shui/Shuei

So beabsichtigtes taiwanesisches Neujahr:

Sonntag, 11. März 2012

Die Welt entscheidend verbessern

Das geht für Menschen wie Ilse Aigner eigentlich ganz einfach. Alles was sie dafür tun müsste, wäre einfach mal nicht im Wege von absolut überfälligen und wichtigen Entscheidungen zu stehen, wie die des Bundesrates, welcher am 02.03.2012 beschlossen hat die sogenannte "Kleingruppenhaltung" (de facto Käfighaltung) von Hühnern ab 2023 in Deutschland zu verbieten. Das wäre zu schnell, meinte die Bundesregierung drei Tag später und kippte den Beschluss kurzerhand!
Aber warum hätte das die Welt entscheidend verbessert? Nun wir leben hier in Deutschland, einem demokratischen, rechtsstaatlichen und reichen Land. Den Menschen geht es hier gut, wenn auch hier leider Ausnahmen die Regel bestätigen müssen. Wir haben uns prächtig entwickelt im Laufe der Jahrtausende, aber ich wage es mal zu behaupten, dass sich die Tierethik der modernen Welt auf dem tiefsten Punkt der Menschheitsgeschichte befindet. Zuvor unbekannte Möglichkeiten, wie Massenhaltung, industriell praktizierte Tieversuche, moderne Wilderei & Fischerei, und ganz einfach die Nutzung neuster Technologie zur bloßen Tierquälerei machen es möglich. Rechtliche Konsequenzen sind mit Ausnahmen bei der Wilderei nicht erwähnenswert.
Um nun unseren Beitrag zur merklichen Schmälerung des Leids der Welt zu leisten, sollte es eines unserer größten Anliegen sein den Tierschutz massiv zu stärken, auch wenn das für uns Menschen einen vergleichbar geringfügigen Mehraufwand bedeutet. Hier lassen sich leicht Berge versetzen!

Dienstag, 24. Januar 2012

High Heels

Meine Meinung zu Schuhen mit (High-) Heels ist nun nach den ersten zwei oder drei Monaten Uni, in der schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Damen eben diese tragen, endgültig gefällt! Auch wenn ich in der Sache bestimmt sehr kleingeistig und uninformiert bin, kann ich einfach nicht verstehen, warum sich Frauen solche absolut unpraktischen Klumpen an die Füße schmieden, mit denen sie lächerlich plump durch die Gegend stolzieren müssen, mit denen sie in ihrer Bewegung aufs bloße "nach vorne kommen" eingeschränkt sind, mit denen sie in einem Umkreis von unbestimmt vielen Metern chronische Lärmbelästigung begehen, und mit denen sie sich dabei anscheinend auch noch selbst die Füße vergewaltigen, nur um sich dann von genau den Typen begaffen zu lassen, mit denen ein vernünftiger Mensch eigentlich doch eher weniger zu tun haben will!?

The Dark Night

Neulich Nacht auf dem Weg nach Hause weht der Wind ein dürres Blatt schräg über den Heimweg, und bei jeder sanften Berührung mit dem Boden knistert es leise, nur für Bruchteile von Augenblicken, um dann wieder zu verstummen. Und dabei denke ich so, alles was war, ist hier.

 
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