Freitag, 13. November 2009

Erkenntnis



"Peace comes from within. Do not seek it without | The way is not in the sky. The way is in the heart", sind Zitate Siddharta Gautamas, welche immer mal wieder in der rechten Spalte dieses Blogs unter den "Buddha Quotes" auftauchen. Sie können beschreiben , dass das Universum wie es uns erscheint von uns abhängig ist und sich somit stetig mit unseren eigenen Geisteszuständen wandeln zu scheint. Sie (die Zitate) können also auch beschreiben, dass nichts was wir wahrnehmen eine eigene Existenz hat, sondern diese nur von uns in das wahrgenommene Objekt hineinprojeziert wird; es also weder ein gutes noch ein schlechtes Objekt gibt, sondern wir sie nur als solche definieren. Weiterhin können diese Zitate aber auch ganz andere Wahrheiten in uns wecken, je nachdem was wir aus dieser Aneinanderreihung von Wörtern kreieren; also ganz im Sinne der eben festgestellten Interpretation. Beispielsweise können die Zitate auch erläutern, dass wir selbst für unser Glück verantwortlich sind, oder dass man sich wahre Erkenntnis nur selbst lehren kann und sie einem nicht gegeben werden kann. Vor allem letztere Interpretation scheint dem eigentlichen Zitaten am ehesten zu entsprechen, und doch lassen sich immer mehr Weisheiten aus diesen Zeilen herauslesen.
Ich denke das ist es, was Siddharta beabsichtigte wenn er sagte, dass nur eine Gatha von vier Zeilen - richtig verstanden und praktiziert - (egal von wem sie stammt oder welche Wahrheit sie versucht zu erklären), zu unermesslichem Glück und vollkommener Erkenntnis führt. Letztlich gibt es so etwas wie Wahrheiten nun gar nicht, denn der Plural von Wahrheit setzt wieder eine Getrenntheit der Dinge vorraus, welche als solche nicht existiert.
Wer also zum Beispiel "ganz simpel" die Unendlichkeit des Raumes aus tiefster Erkenntnis heraus versteht, versteht auch dass sich der Raum unendlich klein teilen lässt und somit keine eigenständige Materie existieren kann. Dadurch versteht er, dass sich alles zusammengesetzte auch von Moment zu Moment wieder auflöst -verändert. Er gelangt zu dem Ergebniss, dass sich dadurch zwangsläufig alles in wechselseitiger Abhängigkeit befindet und jede Ursache die ihr entsprechenden Wirkungen hevorruft. All diese Einsichten setzen aber die "vorhergegangenen" voraus, sie sind also ihrem Wesen nach nur eine Wahrheit.

Anhang:
Buddhisten nennen Sie auch so (Wahrheit) bzw. benutzen zum besseren Verständniss auch das Synonym Leerheit oder Nirvana. Andere mögen sie Tao nennen wieder andere Gott - wie z.B- Meister Eckhart oder Jesus. Doch der Name bleibt Konzept und ist letztenendes auch nur leer, also vergänglich.
Manche mögen sagen: aber die Wege dahin sind doch andere. Also ist der islamische Weg zu Gott, doch ein anderer als der jüdische/ der christliche? Äußerlich und in ihren Methoden unterscheiden sie sich bestimmt jedoch sollte man auch hier keine magische Grenze zwischen die "Wege" legen. Alle wollen zur selben Glückseligkeit und dazu ist nun erstmal kleines Glück erforderlich ("A jug fills drop by drop"). Und dieses Glück kann sich unmöglich christlich oder muslimisch oder buddhistisch nennen. Es ist einfach nur Glück. Die Liebe die ein jüdisches und glückliches Ehepaar füreinander empfindet und unter Umständen mit "ihrem Gott" assoziiert, ist nicht grunglegend verschieden von einer ähnlichen Beziehung eines eventuell homosexuellen Jugendpaars, das sich als Bahai beschreibt. Liebe ist Liebe und führt somit auf gleichem Wege zum Glück wie die Liebe anderer. Und es ist ja nicht so, dass die eine Gruppe über Liebe zu Gott gelangen will und die nächste über Hass. Das wären dann zwar andere Wege aber die Ziele wären dementsprechend auch nicht die selben.

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