Mittwoch, 27. Januar 2010

Natur und Grenzen?

Kunst, Chemie, Mechanik und sogar der Mensch selbst, werden oft als etwas angesehen, was mit der Natur herzlich wenig zu tun hat. Ein Atomkraftwerk beispielsweise ist zumeist Sinnbild für das Gegenstück der Natur. Komplett "künstlich geschaffen", von Menschenhand kreiert, ist der Betong des Energieprotzes, hauptsächlich bestehend aus Kalkstein, Eisenerz, Sand, Ton, Gesteinskörnung, Kies und/oder Splitt, plötzlich durch die Zusammenführung des Menschen dieser vielen, wenn auch von Grund auf natürlichen Faktoren, kein Produkt der Natur mehr sondern eines des Menschen. Die Nutzung verschiedener natürlicher Faktoren, z.B. von der Spinne, welche als Produkt ein einmalig beschaffenes Spinnennetz hervorbringt, gilt dahingegen nichtdestotrotz als natürlicher Prozess. Die Natur selbst formt und wandelt. Der Mensch ist auch ein solches Ergebnis aus kausalen und natürlichen Prozessen und wird sich davon niemals lösen können. Mit ihm "entstand" nichts göttlicheres, als das aus dem er selbst erwuchs. Jede menschliche Metropole ist nicht Gegenstück zur Natur, die sie umgibt. Sie ist Teil von ihr, sie selbst ist Natur - der Mensch ist Natur.
An dieser Stelle sollten wir uns fragen, was ein solches Atomkraftwerk für einen Sinn hat, wenn es auf kurz oder lang nur dazu führt, seine Umgebung zu verletzen. So wie ein Pilz, wenn er die Bäume ernsthaft schädigen würde, die ihn ernähren, nicht lange überleben könnte, da er gegen das Lebenselexier seiner Wurzel (Mykorrhiza) strebt, so kann auch das Atomkraftwerk nicht lange bestehen bleiben, wenn es das Lebenselexier seiner Ursache (Mensch) schädigt. Die Natur strebt von Grund auf nach Harmonie und mit so manch menschlicher "Erfindung" sind wir in dieser Hinsicht um einige Rückschläge reicher geworden. Unsere natürlichen Selbstheilungskräfte (Wertschätzung, Liebe, Umweltbewusstsein, Erkenntnis...) sollten daher so langsam intensiviert werden. Andernfalls ziehen wir uns selbst die Erde unter den Füßen weg.

1 Kommentar:

  1. Ja genau. Ein wesentliches Problem hier ist, dass unsere geistigen moralischen Faehigkeiten nicht im gleichen Mass gewachsen sind, wie unsere technische und wissenschaftliche Entwicklung. In den letzten Jahrzenten haben wir ueber 100,000 neue chemische Verbindungen in die Natur entlassen. Das ueberfordert die Selbstheilungskraefte einer Natur, die sich langsam ueber Milliarden von Jahren entwickelt hat. Seit einigen Jahrzehnten besitzen wir sogar die Mittel, um fast alles Leben auf diesem Planeten zu vernichten, wobei die Auswirkungen der Konsum- Wachstumsgesellschaft auf lange Sicht wahrscheinlich verheerender sind, und vor allem mit groesserer Sicherheit eintreten werden als die theoretische Moeglichkeit eines nuklearen Krieges. Wenn der Mensch mit all seinen *kuenstlichen* Werken Teil der Natur bleiben will, muessen die Menschen ihre geistigen und moralischen Kraefte nutzen um die zerstoererische Kraft der technischen Entwicklung zu korrigieren.

    Dieter

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